Ich mache nun seit ein paar Jahren Infrarotfotos. Dabei mache ich ausschließlich Schwarzweiß-Infrarotfotos. Warum keine Farb-Infrarotfotos?
Das liegt daran, daß mir bereits zu Zeiten der analogen Fotografie Schwarzweiß-Infrarot-Fotos sehr gut gefallen haben. Zudem bin ich der Meinung, daß wenn man etwas sehr gut machen will, muß man sich damit intensiv beschäftigen. Wenn ich beides machen würde, würde ich vermutlich beide Varianten nur gut und keine von beiden sehr gut umsetzen? Aber das ist nur meine Einschätzung. Das kann auch jeder gerne anders machen.
Meine Schwarzweiß-Infrarotofotografien mache ich mit einer umgebauten Fuji X-E1. Die Kamera habe ich gebraucht gekauft und bei IRre für knapp 300 € umbauen lassen. Der Umbau besteht aus Sperffilter vor dem Sensor entfernen. Infrarotfilter 830 nm vor den Sensor montieren. Da ich ausschließlich Schwarzweiß-Infrarot fotografieren wollte, habe ich mich bewusst für den 830 nm Filter entschieden. Der sperrt farbige Lichtwellen komplett. Wobei die RAW-Dateien dennoch einen ganz leichten violetten Farbstich haben. Aber der ist recht einfach mit Lightroom oder vergleichbaren RAW-Konverter entfernbar.
Die Fuji X-E1 ist handlich, klein und leicht. Der digitale Sucher ist im Sommer oft sehr hilfreich, da man im grellen Sonnenlicht, auf dem Display oft kaum etwas erkennen kann. Dank dem digitalen Sucher kann der Bildausschnitt kontrollierter beurteilt und gewählt werden. Ein Stativ benötige ich meist nicht. Durch den Umbau kann die Kamera wie eine normale Kamera genutzt werden. Die meisten Aufnahmen kann ich Freihand machen.
Da ich damit überwiegend Landschaftsfotos mache, kommen meist die Weitwinkelobjektive zum Einsatz. Am häufigsten nutze ich das Fuji XF 14 mm. Dank Live-View kann ich das zukünftige Foto bereits im Display oder Sucher sehr gut beurteilen!
Die Aufnahmen importiere ich in Lightroom. Vor dem Import stelle ich die Presets für Infrarotofotos 830 nm um. Dieses Presets habe ich ursprünglich einmal erstellt und wende es beim Import in Lightroom für alle Aufnahmen an. Dabei wird der leichte Farbstich neutralisiert. Die ersten groben Einstellungen in den dunklen und hellen Bereichen und eine leichte Schärfung wird angwendet. Je nach Lichtsituation passt diese Grundeinstellung für die meisten Aufnahmen bereits ganz gut. Meist müssen nur noch geringe Korrekturen vorgenommen werden. Durch das Preset spare ich mir jede Menge Zeit in der Bearbeitung.
Manche Landschaftsfmotive fotografiere ich als Panorama. Dazu fotografiere ich das Landschaftsmotiv im Hochformat mit drei bis 5 nebeneinander liegenden Aufnahmen. Die Einzelbilder lasse ich in Lightroom zum Panorama zusammenrechnen. Die Bildatei wird dadurch größer. Das Motiv erhält mehr Details und kann in größeren Formaten ausbelichtet werden.
Das war es auch schon. Einfache und unkomplizierte Schwarzweiß-Infrarotfotografie. Keine Schlepperei mit Stativ. Kein Gefummel mit Vorsatzfiltern. Einfach nur Freihandaufnahmen mit schneller und effizienter Bildbearbeitung. Und fertig ist das tolle Infrarotfoto.
Habt Ihr dazu noch Fragen?